Was heißt Hospiz?
Hinter dem Begriff Hospiz, der aus dem Lateinischen hospitium kommt und sowohl Herberge als auch Gastfreundschaft bedeutet, verbirgt sich die Idee, totkranken und sterbenden Menschen Schutz und individuelle Pflege zu gewähren und zugleich Linderung ihrer verschiedensten Befindensstörungen, besonders der Schmerzen.
Neu an diesem Konzept ist, dass sich ein multiprofessionelles Palliativteam – Pflegende, Ärzte, Sozialarbeiter, Physiotherapeuten, Seelsorger, Kunst- und Atemtherapeuten, Heilerziehungspfleger und ehrenamtliche Hospizhelfer um den Kranken und seine An- und Zugehörigen bemühen.
Wo kann dies geschehen? Dort, wo sich der Patient gerade befindet: zu Hause, im Altenheim, im Krankenhaus, auf einer Palliativstation oder im stationären Hospiz. So ist Hospizbegleitung und Palliative Care nicht an einen Ort gebunden, sondern begegnet den Menschen, dort wo sie leben.
Cicely Saunders: die Begründerin der Hospizbewegung
Auf Initiative der englischen Krankenschwester, Sozialarbeiterin und Ärztin Cicely Saunders (*22.06.1918 +14.07.2005) wurde das St. Christopher´s Hospice gegründet und 1967 in London eröffnet. Mit ihrem Hospiz wurde Dame Cicely Saunders die Begründerin und Schlüsselfigur der modernen Hospizbewegung.
Ihr Anliegen war es, ihren Patienten eine spezialisierte medizinische Behandlung und umfassende Fürsorge emotional, sozial und spirituell zuteilwerden zu lassen, um so deren Lebensqualität solange wie möglich zu erhalten.
Die Hospizbewegung in Deutschland
Reinhold Iblacker (*29.03.1930 +01.07.1996) und Cicely Saunders lernten sich Ende der 60er Jahre in USA kennen. Der Münchner Jesuit und Filmemacher drehte im St. Christopher´s Hospice den Film „Noch 16 Tage“, der die letzten Lebenstage von Patienten im Hospiz beschreibt. Der Film wurde im Sommer 1971 im ZDF ausgestrahlt. Mit ihm wurde die Hospizidee in Deutschland bekannt.